Kinderhaus und Schule Irmi und das Nein
Das Zauberwort für Kinder heißt nicht nur "bitte" sondern auch "nein". Über 50 Kinder aus dem Kinderhaus Regenbogen und der Grundschule Bischweier lernten dies mit "Irmi", die in das Dorfhaus gekommen war.
"Irmi" ist ein sieben Jahre altes Mädchen. Sie verbringt einen tollen Nachmittag auf dem Spielplatz. Sie erlebt dort, dass es wichtig ist, auf ihr Bauchgefühl zu hören und sich zu trauen "Nein!" zu sagen. Christine Theberath, Erzieherin und selbständige Puppenspielerin, war mit ihrem Präventionstheaterstück "Irmi und das Nein!" gekommen und schlüpfte an diesem Tag in verschiedene Rollen. Immer wieder kam sie mit ihrer Puppe Irmi in die unterschiedlichsten Situationen, die für Kinder unangenehm werden können. Unterstützt wurde sie von Polizeihauptkommissar Matthias Förderer vom Polizeiposten Kuppenheim.
Ziel des interaktiven Puppentheaters war es, die Vorschulkinder des Kinderhauses Regenbogen und die Erstklässler der Grundschule für Situationen zu sensibilisieren, in denen sie ein ungutes Gefühl verspüren. Sie sollen lernen, den Mut zu besitzen, "Nein!" zu sagen und Strategien des Selbstschutzes entwickeln.
Da wird Irmi plötzlich von einer älteren Dame auf dem Spielplatz angesprochen. Sie bittet Irmi, etwas ihrer Mutter auszurichten. Als Dank erhält Irmi einen feuchten Kuss auf die Wange ... etwas, was Irmi sehr unangenehm ist. "Igitt" rufen die Kinder im Dorfhaus. Doch da ist auch Kai, ein größerer Junge, der einfach Irmis Roller nimmt, wegfährt und ihn achtlos in die Ecke wirft. Irmi wird traurig, traut sich aber nichts zu sagen. Dann kommt ein zwölfjähriges Mädchen und verlangt von Irmi, dass sie ihrem Freund die Schildmütze klauen soll. Irmi findet das nicht gut, macht es aber aus Angst vor dem größeren Mädchen dennoch.
Und dann ist da noch der Nachbar, der Irmi kleine Katzen zeigen möchte. Es soll jedoch ein Geheimnis bleiben und sie soll den Eltern nichts sagen. So gerne würde sie die kleinen Katzen sehen und will schon mitgehen, als der Polizist kommt und ihr mit eindrucksvoller Stimme sagt: "Nein Irmi, das tust du nicht."
Es war für die Kinder eine Szene, die sich sehr beeindruckte und an die sie noch lange denken werden. Polizeihauptkommissar erklärte den Kindern, was richtige und falsche Geheimnisse sind und dass man unbedingt auf sein Bauchgefühl hören muss. "Man darf ganz deutlich Nein sagen", versicherte er den Kindern, die tief in die Geschichten eingetaucht sind und sich das Nein zu Herzen genommen haben.
Im Vorfeld hatten Kinderhaus und Grundschule zu einem Elterninformationsabend eingeladen, der auf gute Resonanz gestoßen ist. Wichtig war es der Schule, auch die Eltern in dieses Programm einzubinden, um sie für die Sorgen oder Ängste, aber auch Verhaltensänderungen ihrer Kinder zu sensibilisieren. Ausgeführt wurde der Elternabend von Oberkommissarin Sarah Stösser.