Verkehrsfreigabe K 3714 mit Kreisverkehr
Es war ein sportlicher Zeitplan, doch Pragmatismus machte es möglich.
Nach einer Bauzeit von nur sieben Monaten konnte die K 3714 mit Zufahrt zum ICC-Gelände am Montagmorgen für den Verkehr freigegeben und an den Landkreis übergeben werden. Der Betrieb des International Consolidation Centers (ICC) im Gewerbegebiet Bischweier kann wie geplant an den Start gehen.
Autobahntauglicher Fahrbahnaufbau
"Wir können die Straße erfolgreich, gut und schneller als geplant übergeben", betonte Bürgermeister Robert Wein. Neu entstanden sind rund 900 Meter zusätzliche Straße mit einem Kreisverkehr auf Höhe der ehemaligen Einmündung der K 3714 in die bisherige Hardrainstraße. Der Fahrbahnaufbau inklusive des im Durchmesser 45 Meter breiten Kreisverkehrs wurde mit sehr hoher Belastungsklasse, geeignet für Autobahnen, in Betonbauweise ausgeführt, um eine längere Haltbarkeit und geringere Unterhaltungskosten zu ermöglichen.
Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer
"Wir haben die Straßenverbindung vom ICC zur B 462 so ausgebaut, dass diese Straße für das ICC, für die Gewerbetreibenden im Hardrain und in der Nassenackerstraße, für die Wohngebiete und die Gewerbebetriebe im Dorf, aber auch für Pkw, Motorräder, Roller, für Lkw, Traktoren, den landwirtschaftlichen Verkehr, für Fahrräder und Fußgänger gut funktioniert und möglichst sicher ist. Dies erfordert Kompromisse und ein gutes Miteinander", so Robert Wein.
Wie Robert Wein sagte, werden täglich durchschnittlich 400 Lkws, in Spitzenzeiten über 500 Lkws die neue Verbindungsstraße vom ICC zur B 462 nutzen. "800 bis in der Spitze 1.100 Fahrbewegungen werden hier durchgehen", so Wein. Die bisherige Straßenausgestaltung hätte diesen Schwerlastverkehr nicht aufnehmen können, was die jetzige Aufrüstung der K 3714 und den Neuanschluss an das ICC erforderlich machte.
Rund 350 Meter neuer Radweg
Begleitet wird die K 3714 nun von einem rund 350 langen, parallel verlaufenden Radweg. Insgesamt wurden rund 1.700 Meter neue Bordsteine sowie 560 Meter neue Kanalrohre für die innerörtliche Straßenentwässerung verlegt. Auch für das unter Denkmalschutz stehende Wegkreuz aus dem Jahre 1869 wurde eine Lösung gefunden. In Absprache mit dem Landratsamt und dem Denkmalamt wurde es auf die andere Straßenseite versetzt.
Ein kalter Nordwind pustete Bürgermeister Robert Wein (FW) und Sebastian Hägele, technischer Projektleiter des US-Immobilienentwicklers Panattoni, um die Nase, als sie gemeinsam mit Landrat Christian Dusch, Kreisräten, Grünen-Landtagsabgeordnetem Thomas Hentschel und Vertretern der beauftragten Baufirma Grötz das obligatorische Band der Eröffnungszeremonie durchschnitten. Oftmals kalten und nassen Tagen mussten auch die Bauarbeiter über die Wintermonate standhalten. Wein zollte allen an der Ausführung Beteiligten Lob und Respekt für die gut geleistete Arbeit. Dank geht an die Gewerbetreibenden und Bürgerinnen sowie Bürger, dass sie die Behinderungen durch die erforderlichen Sperrungen geduldig ertragen haben.
Partnerschaftliche Zusammenarbeit mit Panattoni
Pragmatismus hat diese Baustelle geprägt. Darüber waren sich Wein und Dusch einig. Die schnelle Realisierung einer für die Zukunft lange tragfähigen und für den Landkreis Rastatt kostenneutralen Verkehrsanbindung sei dem Handlungsgeschick des Bischweierer Bürgermeisters zu verdanken, bemerkte Landrat Christian Dusch. Die Baukosten in Höhe von rund drei Millionen Euro trägt der Projektentwickler Panattoni, ebenso wurde per Vertrag mit dem Landkreis ein Kostenbeitrag der Vorhabenträgerin für die Unterhaltungslast verhandelt. Für die gesamte Planung und das Durchführungsverfahren war die Gemeinde Bischweier zuständig. Dank geht an Panattoni für die gute partnerschaftliche Zusammenarbeit mit der Gemeinde.
Appell nach Stuttgart zur Realisierung B3-neu
Einen dringenden Appell richteten Robert Wein und Christian Dusch an das Land Baden-Württemberg. Die B3-neu-Ortsumfahrung Kuppenheim müsste endlich realisiert werden, zumindest aber der Streckenabschnitt zwischen dem ICC Bischweier und dem Presswerk Kuppenheim. "Worte allein reichen nicht mehr", so Wein. Es gelte nun, eine Verbesserung für den größten Arbeitgeber der Region und für die Kommunen zu realisieren.
In den nächsten Tagen wird die Zufahrt zum bestehenden Gewerbegebiet zu Logopack/Berghoef fertiggestellt, wie Wein informierte. Auch entlang der Kuppenheimer Straße wird es Verbesserungen geben. Aktuell wird der dortige schmale Gehweg verbreitert, um Radfahrern und Schülern auf dem Weg nach Kuppenheim mehr Sicherheit zu geben.
